Der Hobbyschreiner und Fotograf im Haus hat gleich zwei Paletten Sofas gebaut und war so freundlich, das alles in einem Gastbeitrag zu dokumentieren.
Der Plan: Ein Sofa auf der Terrasse und eine Lounge im Garten. Dazu braucht man die dreikah, die die Kissen näht und viele Europaletten.
Ich zeige hier die einzelnen Schritte für das Sofa. Die Lounge funktioniert genauso, wird nur etwas anders zusammengepuzzlet. Für das Sofa braucht man fünf Paletten. In der Lounge sind zehn Paletten verbaut.
Die erste Palette wird auseinandergenommen. Das macht man mit Hammer und Brecheisen. Wir brauchen die Oberseite, daraus wird die Rückenlehne. Dazu sägen wir den „Deckel“ zwischen dem zweiten und dritten Brett durch – und zwar so, dass der Schnitt bündig am zweiten Brett verläuft. Aus dem Stück mit den zwei Brettern sägen wir zwei Stücke von ca. 33 cm. Die schrauben wir so an das Stück mit den drei Brettern, dass sie 18 cm unter dem dritten (ehemals mittleren) Brett herausragen.
Von den Klötzen in der Mitte der Palette müssen wir zwei von allen Brettern befreien. Sie werden auf das zweite Brett einer Palette geschraubt, so dass 22 cm zur Längeseite frei bleiben. Auf diese Palette legt man eine zweite und fixiert sie mit zwei Schrauben, damit sie später nicht verrutscht. Zwei weitere Paletten werden quer durchgesägt, bündig entlang der mittleren Klötze. Die größeren Teile werden als Armlehnen an die beiden gestapelten Paletten gestellt und verschraubt.
Jetzt muss nur noch die Rückenlehne schräg zwischen das erste und zweite Brett geschoben werden.
Die beiden aufgeschraubten Klötze geben der Rückenlehne Halt. Ich habe bei den Klötzen solche verwendet, die aus zusammengepressten Spänen bestehen. Die finden sich oft in den Paletten. Die echten Holzklötze habe ich für die sichtbaren Teile gelassen. Das war ein Fehler. Denn aus ihrer ursprünglichen Position befreit verlieren die gepressten Klötze schnell an Stabilität und halten dem Druck der Rückenlehne nicht mehr stand. Ich musste sie daher nach kurzer Zeit durch massive Kantholzstücke (finden sich in der Restekiste jeder unaufgeräumten Werkstatt) ersetzen.
Aus den Restteilen der Paletten kann man noch Abdeckungen für die Armlehnen machen. Das sieht besser aus, ist bequemer und bringt auch gleich eine Abstellmöglichkeit für Kaffee und andere Getränke.
Die Lounge besteht aus zwei Sofas nebeneinander. Zwei Paletten sind l-förmig daran gestapelt. Weil hier die Konstruktion für die Rückenlehne nicht funktioniert – die Bretter laufen ja in die falsche Richtung -, habe ich einen Palettendeckel hier senkrecht angeschraubt. Das letzte Stück vom L hat dann zwar keine Rückenlehnen, aber es sieht so besser aus.
Die Oberflächen habe ich noch grob abgeschliffen und geölt.
Bonus-Track: Aus weiteren Resten lassen sich Deckel für Getränkekisten zimmern, die dann als Hocker oder Tischchen dienen. Mit etwas Puzzelei wird aus Paletten-Resten auch ein größeres Tischchen.
PS: Muss ich erwähnen, dass der Zusammenbau von Sofa und Lounge an Ort und Stelle erfolgt? Mal eben auf Seite rücken lassen sich die Teile nämlich nicht.